Blog: Glacier X
Beim ersten Glacier X diskutierten 70 CEOs und Entscheider*innen wie Klimaschutz zu einem essentiellen Teil der DNA ihrer Unternehmen werden kann.
70 CEOs und Entscheider*innen aus der Glacier Community trafen sich im September 2021 im Value One beim ersten Glacier X. Sie diskutierten darüber, wie Klimaschutz essentieller Teil der Unternehmens-DNA werden kann. Im Vorfeld zum nächsten Glacier X haben wir euch die Ergebnisse der Diskussion hier zusammengefasst.
Kein Unternehmen kommt mehr an den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorbei. Sie stehen ganz oben auf der Agenda der obersten Führungsebene und sind Bestandteil strategischer Entscheidungen. Unternehmen müssen aber vor allem auch ihre Mitarbeiter*innen für das Thema begeistern. Doch wie lässt sich Klimaschutz in die DNA der Unternehmen bringen? Und wie schaffen wir es, aktiv Klimaschutzmaßnahmen in den Arbeitsalltag zu integrieren?
Über diese Fragen und über die Chancen und Hürden dieser Transformation diskutierten am 13. September 2021 zum Kick-Off von Glacier X 70 Entscheidungsträger*innen aus der Glacier Community. Die Ergebnisse der ersten Ausgabe von Glacier X haben wir euch hier zusammengefasst:
Entscheidungsträger*innen im Bereich Klimaschutz sind optimistisch, dass der Wandel gelingt, stehen aber vor einigen Herausforderungen. So lassen sich nicht immer alle Mitarbeiter*innen gleichermaßen für das Thema begeistern. Doch wie geht man mit Gleichgültigkeit um? Gerade wenn das Kontingent an „angenehmen“ kleinen Maßnahmen ausgeschöpft ist und umfassende Veränderungen nötig werden, ist der Rückhalt der gesamten Belegschaft essenziell. Hier hilft es, auch die kleinen Erfolge zu kommunizieren und die persönlichen Vorteile jeder und jedes Einzelnen aufzuzeigen. Aber aufgepasst: Die kommunizierten Maßnahmen sollten nicht als Greenwashing wahrgenommen werden.
Wer Klimatransformation im Unternehmen vorantreiben will, sollte sich an erprobte Grundsätze halten. Das oberste Prinzip: Klimaschutz muss Chef*innensache sein und vorgelebt werden. Übergeordnete Ziele sollten so definiert werden, dass sie den Mitarbeiter*innen klar vermitteln, warum sich ihr Engagement lohnt. Um das Thema in die Breite zu tragen ist es wichtig, „Early Followers“ zu identifizieren und zu stärken. Fehlen an einigen Positionen das notwendige Bewusstsein und Wissen, gilt es diese Lücke zu schließen. Es ist auch Sache des CEOs, den Mitarbeiter*innen die notwendige Zeit und den Raum zu geben, sich mit dem Thema zu beschäftigen – unabhängig vom Tagesgeschehen und kurzfristigen Umsatzzielen.
Unternehmensintern ist es auch notwendig, Top-down- und Bottom-up-Initiativen zusammenzuführen. Es gibt kein Entweder-oder mehr. Beide Herangehensweisen sind notwendig und ergänzen sich. Denn ein Nachhaltigkeitsteam, das weder im Management noch bei den Mitarbeiter*innen Gehör findet, kann keine Transformation gestalten. Das Team, das den Wandel vorantreibt, sollte daher interdisziplinär und integrativ aufgestellt und mit den Grundprinzipien des Change Managements vertraut sein.
Neben den Faktoren, die das Unternehmen selbst in der Hand hat, gibt es externe Rahmenbedingungen, die nicht direkt beeinflussbar sind. Gesetze und Regularien sollen Klimaschutz beschleunigen und für Planungssicherheit sorgen. Wesentlich ist hier ein CO2-Preis, der hoch genug ist, um seine Lenkungsaufgabe zu erfüllen. Sind der externe Rahmen, der interne Spielraum und die nötigen Strukturen geschaffen, ist der Weg frei für Veränderung.
Wenn Klimaschutz Bestandteil der strategischen Unternehmensziele ist, kann er zum Treiber von Innovation und Wachstum werden. Die möglichen Win-win-Szenarien sind vielfältig: Im Bereich Talent Management und HR zeigt sich eine stärkere Identifikation der Mitarbeiter*innen mit dem Unternehmen. Sie sind dadurch motivierter und produktiver – mit positiven Effekten auch für den Bereich Employer Branding: Das Unternehmen positioniert sich als attraktiver Arbeitgeber und zieht dadurch neue Talente an.
Aus Sicht der Produktentwicklung zeigt sich: Ein besseres Verständnis für den Klimawandel und seine Auswirkungen treibt den inneren Innovationsmotor an. Es entstehen neue profitable Angebote, die die existierende Produktpalette diversifizieren.
Mit dem Wissen um die gesellschaftlichen Kosten des Klimawandels werden außerdem interne Prozesse verschlankt und umgebaut. Und bei Konsument*innen steigert aktiver Klimaschutz das Vertrauen in die Marke und garantiert langfristige Loyalität. Das zeigt sich auch im Umgang mit Lieferanten und Kunden. Denn vor- und nachgelagerte Emissionen der Lieferkette lassen sich nur zusammen mit ihnen umsetzen. Das gemeinsame Vorantreiben der Dekarbonisierung fördert ein engeres Verhältnis mit strategischen Partnern und zeigt versteckte Risiken, die noch nicht erkannt wurden.
Wie der Weg hin zu einem klimafreundlichen Unternehmen aussehen kann, ist für viele noch nicht (ganz) klar. Beim Kick-off von Glacier X im September zeigte sich aber, wie sehr sich viele Unternehmen dafür einsetzen, diesen Weg zu beleuchten und erste Schritte zu gehen.
In Kooperation mit ING Bank, ServiceNow und dem Value One freuen uns auf das nächste Event am 17. Mai 2022 und sind gespannt auf die Erkenntnisse des Abends!