Nachhaltigkeit im Unternehmen

10 Gründe für freiwillige ESG-Berichterstattung

Freiwillige ESG Berichterstattung
Glacier Teamfotos Wien Studio Matphoto34of118

Julia Widmann

Content Marketing Managerin

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gewinnen immer mehr an Relevanz, und damit tritt auch die ESG-Berichterstattung verstärkt in den Fokus von Unternehmen und ihren Stakeholdern. Obwohl noch nicht alle Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, ESG-Berichte zu veröffentlichen, gibt es dennoch gute Gründe, dies freiwillig zu tun. In diesem Blogpost werden wir uns mit den Vorteilen dieser freiwilligen ESG-Berichterstattung befassen.

Was ist ESG-Berichterstattung und warum sind nicht alle Unternehmen betroffen?

ESG-Berichterstattung bezieht sich auf die Offenlegung von Informationen über die Umweltauswirkung, sozialen Leistungen und die Unternehmensführung eines Unternehmens. Die aktuellen Regulatorien umfassen vorerst nur Unternehmen mit einer bestimmten Unternehmensgröße, Mitarbeiter*innen-Anzahl und Umsatzzahl. Mehr zu diesem Thema findet ihr in unserem Leitfaden durch den ESG-Dschungel.

Trotz der variierenden Verpflichtung zur ESG-Offenlegung, hat die Berichterstattung über das Nachhaltigkeitsverhalten große Vorteile für jedes Unternehmen.

10 Gründe für eine freiwillige ESG-Berichterstattung

1. Transparenz und Glaubwürdigkeit

Durch die freiwillige Veröffentlichung eines ESG-Berichts signalisiert ein Unternehmen seine Transparenz und erhöht seine Glaubwürdigkeit bei Kund*innen, Investor*innen und anderen Interessensgruppen.

2. Reputationsgewinn

Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistung aktiv kommunizieren, können ihren Ruf und ihre Reputation verbessern. ESG-Berichte zeigen, dass das Unternehmen über finanzielle Kennzahlen hinausgeht und sich um Umwelt- und Sozialbelange kümmert.

3. Wettbewerbsvorteil

Die freiwillige Berichterstattung kann Unternehmen dabei unterstützen, sich von Mitbewerbern abzuheben und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. ESG-Kriterien haben einen immer größeren Einfluss auf die Entscheidungen von Kund*innen und Investor*innen.

65% der Konsument*innen wären bereit, ihre Beziehung zu einer Marke zu beenden, sofern diese Nachhaltigkeit und soziale Initiativen nicht ernst nimmt (Oracle 2022)

4. Risikomanagement

Durch die Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsreports können Unternehmen ihre Umwelt- und Sozialrisiken besser identifizieren und bewerten. Dies ermöglicht es, entsprechende Maßnahmen zu setzen und langfristige Stabilität zu gewährleisten.

5. Stakeholder-Anforderungen

Wie der Wettbewerbsvorteil bereits zeigt, steigt der Anspruch an die Berücksichtigung von ESG-Faktoren im Unternehmen durch Stakeholder immer mehr. Die Offenlegung fördert somit den Stakeholder-Dialog und erfüllt die Anforderungen der Interessensgruppen.

6. Mitarbeiter*innen- Bindung und -Gewinnung

Nachhaltigkeitsbemühungen sind für viele Mitarbeiter*innen ein wichtiger Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Die Offenlegung der Nachhaltigkeitsstrategie und -erfolge können Unternehmen die Berücksichtigung ihrer soziale- und ökologische Verantwortung unter Beweis stellen und gewinnen dadurch einen Vorteil im „War for talents“.

52% der potenziellen Mitarbeiter*innen schließen nicht-nachhaltige Unternehmen als Arbeitgeber aus, so eine Studie der Boston Consulting Group 2021, weshalb die Nachhaltigkeitsleistungen eines Unternehmens auch vor der Bewerbung bereits begutachtet werden.

Weiters steigert es die Mitarbeiter*innen-Bindung zum Unternehmen, wenn die privaten Werte im Unternehmen berücksichtigt werden.

7. Effizienzsteigerung

Nachhaltigkeitsbemühungen gehen oft mit einer verbesserten Ressourceneffizienz einher. Ein ESG-Bericht ermöglicht es Unternehmen, ihre Fortschritte im Bereich Energieeinsparung, Abfallreduzierung und ökologische Effizienz zu dokumentieren und zu kommunizieren.

8. Innovationspotenzial

Nachhaltigkeit erfordert oft innovative Lösungen und neue Geschäftsmodelle. Unternehmen werden durch die Erhebung ihrer ESG-Daten dazu ermutigt, sich verstärkt mit nachhaltiger Innovation auseinanderzusetzen und ihr Potenzial für neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen.

9. Gesellschaftlicher Beitrag

Unternehmen können mit ihren Berichten ihren gesellschaftlichen Beitrag dokumentieren und aufzeigen, dass sie über finanzielle Gewinne hinausgehen und zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen

10. Umwelt

Sich als Unternehmen mit den eigenen Auswirkungen auf das Weltklima zu beschäftigen dient als Fundament für Maßnahmen zur CO2-Einsparung, was wiederum dazu beiträgt, gegen die fortschreitende Klimakrise vorzugehen.

Glacier Responsibility Report

Auch Glacier veröffentlicht jährlich einen Responsibility Report, der die Nachhaltigkeitsleistung des Vorjahres beleuchtet. Die Datenerhebung und Umsetzung liegt hier bei unserem „Green Team“, das unternehmensintern ökologische- und soziale Nachhaltigkeit fokussiert und fördert.

Responsibility Report Glacier 2021

“Wir haben uns 2021 dazu entschieden unseren ersten Report zu schreiben. Als Start-Up sind wir rechtlich noch nicht dazu verpflichtet, allerdings sehen wir viele Vorteile. Einerseits können wir beobachten, wie sich die gesetzliche Lage in Sachen Nachhaltigkeit ständig verändert und in den meisten Fällen strenger wird. Somit bereitet uns das freiwillige Reporting bereits auf die Zukunft vor und kann als Risikominimierung gesehen werden. Außerdem zeigen sich im Prozess des Reportings wahnsinnig viele Verbesserungspotentiale auf. Nachhaltigkeit soll in jedem Aspekt gelebt werden und dazu gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit uns selbst, kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung in unserer Nachhaltigkeitsstrategie als auch als Unternehmen gesamt. Wir möchten transparent kommunizieren und zeigen, dass Nachhaltigkeitsreporting bei jeder Unternehmensgröße Sinn macht!


so Tanja Halicki, Green Team Mitglied bei Glacier.

Zusammenfassend heißt das...

...nur weil keine rechtliche Verpflichtung zur Offenlegung von Klimaschutz-Maßnahmen besteht, profitieren Unternehmen dennoch von der ESG-Berichterstattung. Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Stakeholder im Allgemeinen legen bereits großen Wert auf Nachhaltigkeit, und die Tendenz steigt.

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