Mit internen Kommunikationswerkzeugen erfolgreich zur nachhaltigen Unternehmenstransformation
Dass Unternehmen Schritte in Richtung Klimaneutralität gehen müssen, ist durch regulatorische Vorgaben, wie beispielsweise die EU-Taxonomie, und sich wandelnde Klimaverhältnisse unumgänglich und den meisten bereits bewusst. Die Frage, die der Umsetzung von THG-Einsparungsmaßnahmen oftmals noch im Weg steht, ist das „Wie?“. Wie Unternehmen durch interne Kommunikation alle Mitarbeiter*innen in die Klimatransformation miteinbeziehen und das nötige Bewusstsein für den Klimawandel schaffen können, erzählt Wilfried Lechner, Leiter der Bereiche Marketing, Kommunikation und Nachhaltigkeit bei Wienerberger Österreich GmbH.
Interne Kommunikation ist ein großer Pfeiler der klimaaktiven Unternehmenstransformation.
Nach Gablers Wirtschaftslexikon kennzeichnet der Begriff „zum einen eine Führungsfunktion, die mithilfe von Kommunikations- und Verhaltensmanagement ihre Organisation unterstützt. Zum anderen meint interne Kommunikation auf der operativen Ebene die geplanten Kommunikationsinstrumente (mediale und persönliche Kommunikation).“
Zusammenfassend umfasst interne Kommunikation also zwei Arten der Kommunikation:
Ziel der internen Kommunikation ist der Austausch zwischen Management und Mitarbeiter*innen, die Wissensübermittlung und die Stärkung der Motivation für das Unternehmen selbst und bestimmte Themen wie beispielsweise Nachhaltigkeit im Unternehmen.
Interne Kommunikation umfasst wie bereits beschrieben die Art und Weise, wie kommuniziert wird. Ein großer Fokus liegt hier auf den Kommunikationswerkzeugen, die den Übermittlungsweg von Informationen, Updates, Maßnahmensetzung, etc. darstellen. Unterschieden werden kann zwischen analogen und digitalen Kommunikationstools. Da nicht jede*r Mitarbeiter*in über einen Online-Zugang verfügt, muss hier jedes Unternehmen individuell die nützlichsten Werkzeuge wählen und an die Art der Belegschaft (Produktion, Büro, etc.) und die Belegschaftsgröße anpassen.
Analoge Wege der internen Kommunikation sind beispielsweise:
Digitale Kommunikationswege der internen Kommunikation sind:
Das Ziegelunternehmen Wienerberger Österreich GmbH hat sich das Ziel der Klimaneutralität mit 2050 gesetzt, und trifft schon seit Jahren aktiv Entscheidungen, die die Minimierung der CO2 Emissionen des Unternehmens fokussieren. „Für uns ist es entscheidend, dass wir jeden Mitarbeiter auf der Reise Richtung Klimaschutz mitnehmen. Deswegen ist die interne Kommunikation mindestens genauso wichtig wie die externe Kommunikation.“, so Lechner. Als Produktionsunternehmen steht Wienerberger vor der Herausforderung, sowohl Mitarbeiter*innen im Büro, als auch in der Produktion über Maßnahmen, Entscheidungen und Veränderungen im Bereich Klimaschutz im Unternehmen in Kenntnis zu setzen und von deren Notwendigkeit zu überzeugen.
Als Kommunikations-Instanz implementierte das Unternehmen hierfür ein sogenanntes „Green Team“, das Nachhaltigkeitsbeauftragte aller Abteilungen, Altersgruppen und Geschlechter vereint, die als „Soundingboards“ den Klimaschutzgedanken innerhalb des Unternehmens kommunizieren. Leiter dieses Green Teams ist Lechner selbst, der sich gemeinsam mit einer Kollegin auf den Bereich Biodiversität konzentriert. In der Produktion liegt der Fokus des Vertreters des Green Teams auf dem Bereich Dekarbonisierung. Da die 380 Mitarbeiter*innen in der Produktion über keinen Online-Zugang verfügen, muss über alternative Kanäle kommuniziert werden. Hier hilft sich das Unternehmen mit sogenannten "Town Hall Meetings" aus, per Definition Versammlungen, bei denen ein*e Vertreter*in des Managements Fragen der Mitarbeiter*innen beantwortet. Weiters kommuniziert das Unternehmen über Mitarbeiter*innen-Zeitungen und über konkrete Ansprachen durch den Vorstand. Mitarbeiter*innen im Büro können via Mails und digitale Medien erreicht werden.
Im Rahmen der Glacier Climate Week hat Wienerberger unternehmensintern Aktionen gesetzt, um den Mitarbeiter*innen Klimaschutz näherzubringen und sie aktiv zum Handeln zu motivieren. Bewusstsein und Wissen zum Thema Klimaschutz wurden mithilfe von on-demand Videos übermittelt, und um eine nachhaltige Verhaltensänderung zu erzielen wurde mit Gamification im Rahmen einer Climate-Challenge gearbeitet. Bei der Gamification werden Elemente von Unterhaltungsspielen in einen fremden Kontext gesetzt, was im Lernkontext zu einer spielerischen Wissensübermittlung führt.
Um nachhaltige Veränderungen im Verhalten der Mitarbeiter*innen zu schaffen, und Klimaschutz erfolgreich in der DNA eines Unternehmens zu implementieren, ist transparente Kommunikation über Maßnahmen und Klimaziele obligatorisch. Mit einem Green Team als Interessensvertreter*innen im Bereich Nachhaltigkeit ist interne Kommunikation zum Thema Klimaschutz sowohl top-down als auch bottom-up möglich. In jedem Bereich eines Unternehmens können CO2-Einsparungen getroffen werden, weshalb nicht nur die Mitarbeiter*innen im Büro, sondern, wie in diesem Beispiel, auch die Mitarbeiter*innen in der Produktion in die Unternehmenstransformation miteinbezogen werden müssen. Strategien für erfolgreiche interne Kommunikation sind hier zielführend. Produktionsmitarbeiter*innen ohne Online-Zugang können unter anderem erreicht werden via:
während Mitarbeiter*innen im Büro über Mails und digitale Medien über neue Maßnahmen benachrichtigt werden können.