Kurseinblick: Klimaschutz im Unternehmen

Auch dein Job ist ein Klima-Job

Job Grün
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Julia Widmann

Content Marketing Managerin

Egal welche Branche oder Position im Unternehmen: Jeder Job ist ein Klima-Job. Warum Klimaschutz auch dich braucht und wie du den ersten Schritt machst, erfährst du hier.

Du brauchst keinen Abschluss in Nachhaltigkeitsmanagement, um dich im Unternehmen für Klimaschutz einzusetzen. Du musst auch nicht Teil des CSR-Teams sein. Tatsächlich ist jeder Job ein Klima-Job. Das heißt jede*r Einzelne kann einen Beitrag leisten. Und das Potenzial dafür ist groß. Pro Arbeitsplatz lassen sich bis zu 3,6 Tonnen CO2 einsparen. Auf ein Unternehmen hochgerechnet, ist das eine ganze Menge. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen.

Vielleicht zweifelst du noch, ob du mit deinem Verhalten wirklich etwas bewirken kannst. Womöglich denkst du, dass sich zuerst das System ändern muss, also auf Ebene von Politik und Wirtschaft etwas passieren muss. Tatsächlich brauchen wir Beides: Das System muss sich ändern und gleichzeitig müssen wir als Einzelne der Veränderung eine Chance geben. Das heißt wir müssen im beruflichen und privaten Alltag bessere Entscheidungen treffen. Wir müssen überdenken wie wir uns fortbewegen, was wir essen, was wir einkaufen.

Unternehmen und Klimaschutz gehören zusammen

Auch die Unternehmen, in denen wir arbeiten, sind kleine Systeme. Indem wir mit unserem Verhalten Druck auf sie ausüben, ebnen wir der Veränderung den Weg. Und indem Unternehmen klimafreundliches Verhalten ermöglichen und fördern, sind ihre Mitarbeiter*innen ihrerseits motivierter, sich für Klimaschutz einzusetzen.

Unternehmen und Klimaschutz müssen also Hand in Hand gehen. Und tatsächlich passiert das immer öfter. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Der Druck der Kund*innen steigt.

Klimafreundliche Produkte sind angesagt. Laut einer Studie von McKinsey sind 70% der Millenials bereit, für nachhaltige Produkte einen Aufpreis zu zahlen. Unternehmen die aktiv Klimaschutz betreiben, sind nachweislich finanziell erfolgreicher. Klimafreundlichkeit wird damit zum klaren Wettbewerbsvorteil.

Es gibt strengere Gesetze und Regularien.

Bereits jetzt sind große Unternehmen zu nichtfinanzieller Berichterstattung verpflichtet. In den nächsten Jahren werden immer mehr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht vorweisen müssen. Wer schon jetzt entsprechende Maßnahmen umsetzt, ist besser auf die strengeren Vorgaben vorbereitet.

Der CO2-Preis steigt.

Österreich hat 2022 eine sogenannte CO2-Steuer eingeführt. Ihr Preis wird Jahr für Jahr angehoben. Unternehmen, die ihren CO2-Fußabdruck jetzt reduzieren, sparen Kosten.

Höhere Attraktivität der Arbeitgeber.

In vielen Branchen werden gut ausgebildete Mitarbeiter*innen händeringend gesucht. Bewerber*innen haben die Qual der Wahl. Und die fällt immer öfter auf Unternehmen, in denen Klimaschutz eine Rolle spielt. 40 % der Bewerber*innen entscheiden sich aufgrund der Nachhaltigkeitsperformance für oder gegen ein Unternehmen.

Klimaschutz schweißt zusammen.

Wollen wir nicht alle lieber in Unternehmen arbeiten, die nachweislich Gutes tun? Unternehmen können Mitarbeiter*innen länger halten, wenn sie sich aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen.

Unternehmen erkennen, dass es ohne Klimaschutz nicht mehr geht. Doch am Ende sind es die Mitarbeiter*innen, die über den Erfolg von Klimaschutz-Maßnahmen entscheiden. Sie sind der größte Hebel. Dabei kommt es auf alle an. Jede*r Einzelne kann den Stein ins Rollen bringen und eine größere Veränderung anstoßen.

Der Domino-Effekt im Klimaschutz

Ein Beispiel: Du nimmst dir vor, den Papiermüll an deinem Arbeitsplatz zu reduzieren. Dafür überlegst du vor jedem Ausdruck, ob er wirklich notwendig ist. Wenn du trotzdem drucken musst, druckst du in schwarz-weiß und doppelseitig. Nun bittet dich eine Kollegin, eine Präsentation für sie auszudrucken. Im nächsten Meeting sprichst du das Thema an und motivierst deine Kolleg*innen damit, Papiermüll ebenfalls zu vermeiden. In eurem Unternehmen müssen aber auf Wunsch der Buchhaltung alle Rechnungen ausgedruckt werden. Du setzt dich deshalb mit der Geschäftsführung zusammen und ihr sucht gemeinsam eine Lösung, wie auch dieser Prozess digitalisiert werden kann.

Du siehst, oft ist es ein kleiner erster Schritt, der zu einer größeren, nachhaltigen Veränderung führt. Dieser Schritt kann von jedem und jeder Einzelnen ausgehen, egal welche Branche, Abteilung oder Position im Unternehmen. Die folgenden Beispiele von fünf Abteilungen, die es in den meisten Unternehmen gibt, veranschaulichen das.

  • Marketing und Kommunikation: Achte darauf, dass dein Unternehmen kein Greenwashing betreibt. Das ist dann der Fall, wenn es ein grünes Image vortäuscht oder ein Produkt ungerechterweise als klimafreundlich verkauft. Sorge dafür, dass das Unternehmen transparent und verständlich kommuniziert. Informiere die Mitarbeiter*innen, was sie für den Klimaschutz tun können.
  • Personalabteilung: Knöpfe dir die Vorgaben für Dienstreisen vor. Sieh etwa vor, dass Dienstreisen unter 800 Kilometer nur noch mit dem Zug gemacht werden. Knüpfe Anreizsysteme und Boni von Führungskräften an Klimaziele oder belohne Mitarbeiter*innen, die besonders klimafreundlich in die Arbeit pendeln.
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  • Produktion: Du kennst das Produkt am besten und weißt, wo du ansetzen musst, um es klimafreundlicher zu machen. Achte darauf, dass jedes neue Produkt klimafreundlicher ist als sein Vorgänger.
  • IT-Services: Führe eine Reparaturrichtlinie ein die vorsieht, dass elektronische Geräte zuerst repariert werden. Richte klimafreundliche Standard-Einstellungen ein, wie schwarz-weißes und beidseitiges Drucken.
  • Einkauf und Beschaffung: Priorisiere Nachhaltigkeit als Kriterium für den Einkauf. Berücksichtige den CO2-Fußabdruck beim Einkauf oder sieh dir an, ob ein Produkt wiederverwendbar, recycelbar oder regenerativ ist.

Potenziale für mehr Klimaschutz gibt es überall im Unternehmen. Wir müssen sie nur nutzen.

Sei auch du ein Climate Ranger: Überlege, was du in deiner Position und Abteilung tun kannst und stecke deine Kolleg*innen und Vorgesetzten mit deinen Ideen und deiner Motivation an. Überlegt gemeinsam, wie man Prozesse im Unternehmen klimafreundlicher gestalten kann.

Es liegt an dir, den ersten Schritt zu machen. Und selbst wenn du noch nicht weißt, wie der aussehen soll, kannst du etwas tun. Sprich mit drei Personen über den Klimawandel und erzähl ihnen, was du in diesem Beitrag gelernt hast. Wenn sie das auch machen, wüsste in nur drei Wochen die gesamte Weltbevölkerung Bescheid. Also, los geht’s!

Mach auch deinen Job zum Klima-Job.

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