Weltweite Reduktion von CO₂ Emissionen am 21. September
Der „Zero Emissions Day“, auch „Car Free Day“ genannt, findet jährlich am 21. September statt. Mit den Worten „Give our planet one day off“ rief Ken Wallace den Tag im Jahr 2008 in Kanada ins Leben und seither fand die Initiative international Gehör. Hintergedanke des Zero Emissions Day sind die enormen Auswirkungen, die die Nutzung fossiler Brennstoffe auf die Umwelt und das Weltklima hat. Aus diesem Grund soll der 21. September einen Tag Pause für die Erde markieren, indem auf die Verwendung von Erdöl, Erdgas und Kohle weitestgehend verzichtet wird.
Kohle, Erdgas und Erdöl gelten nach wie vor als die weltweit wichtigsten Energieträger, verantworten aber gleichzeitig fast 90% der weltweiten CO2 Emissionen.
Das Vorhandensein von Wasserdampf und CO2
in der Atmosphäre ist für den natürlichen Treibhauseffekt der Erde verantwortlich. Ohne diesen wäre Leben auf der Erde nicht möglich, da er für eine bodennahe Temperatur von etwa 15°C sorgt, welche ansonsten bei etwa -18°C liegen würde. Seit dem Einsatz fossiler Brennstoffe wird der Treibhauseffekt allerdings durch einen zu hohen CO2-Gehalt in der Atmosphäre verstärkt. Das bei der Nutzung fossiler Brennstoffe freigesetztes CO2 wieder vollständig an die Erdkruste zu binden ist nämlich praktisch unmöglich, wodurch sich bereits um 40% höhere CO2 Werte in der Atmosphäre messen lassen als noch vor der industriellen Revolution. Dieser menschgemachte Treibhauseffekt hat in Folge starke Auswirkungen auf die Erderwärmung und trägt damit die Hauptverantwortung für den Klimawandel.
Seit 1960 steigt der weltweite CO2 Ausstoß jährlich an. Während im Jahr 1960 insgesamt 9386,93 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen wurden, waren es 2019 36702,5 Mio. Tonnen. Bis 2050 wird mit einem Wert von 43,1 Milliarden Tonnen gerechnet. Einzig im Jahr 2020 konnte ein Rückgang der Emissionen um 6% festgestellt werden. Dies lag an der Covid-19 bedingten Fahrleistungsreduktion. Beinahe die Hälfte der verkehrsbedingten Emissionen sind auf den privaten Straßenverkehr zurückzuführen, während hingegen der Bahnverkehr nur für 1% verantwortlich ist. Dies verdeutlich, welche Emissionsreduktion möglich wäre, würde der private Personenverkehr auf Alternativen wie die Bahn oder das Fahrrad verschoben werden. Am Zero Emissions Day soll demnach jede*r nach den eigenen Möglichkeiten auf sein*ihr Auto verzichten, und Wege per Bahn, zu Fuß, oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Auf lange Sicht ist auch E-Autos und Carsharing eine Möglichkeit, CO2 einzusparen. Privater Personenverkehr bezieht sich allerdings nicht ausschließlich auf den privaten Sektor. Auch die Wege die vor, während und nach der Arbeit mit dem Auto zurückgelegt werden machen einen großen Teil der verkehrsbedingten Emissionen aus. Das Thema Emissionseinsparung im Verkehr wird auch auf unserer Glacier Climate Week behandelt, sowohl beim Workshop „Mobilität“ mit Punkt vor Strich, der sich mit nachhaltigen Mobilitäts-Alternativen beschäftigt, als auch beim Connect-Event „Driving Sustainability“ von Volvo und ÖAMTC, das sich auf die Umstellung von Firmenautos auf E-Autos bezieht.
Doch nicht nur beim Autofahren, sondern auch im Bereich Wohnen und Gebäude können und müssen CO2 Emissionen reduziert werden, um das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Den größten Anteil der Emissionen von privaten Haushalten sind auf die Raumwärme zurückzuführen, welche zum Großteil noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Auch hier sind Einsparungen möglich. Kurzfristig durch bewusstes Heizen und dem Sparen von Warmwasser und Strom. Langfristig durch den Umstieg auf erneuerbare Energien.
Im Jahr 2019 konnten durch alternative Energiequellen wie Biomasse, Holz, Biogas, Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik alleine in Österreich etwa 29,6 Mio. Tonnen CO2e (CO2 Äquivalente) eingespart werden.
Auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen ist ein Prozess. Der Zero Emissions Day kann als Anfang dieses Prozesses dienen und jeder*m verdeutlichen, welche Möglichkeiten wir als Individuen und Kollektive haben, CO2 Emissionen einzusparen. Allerdings muss auch hier darauf geachtet werden, dass der Verzicht nicht zu einem sogenannten Rebound-Effekt führt. Zahlen bestätigen, dass die CO2 Emissionen weltweit im Dezember 2020 höher waren als im Dezember des vorhergegangenen Jahres. Es ist oft zu beobachten, dass eingesparte Ressourcen an anderer Stelle verstärkt eingesetzt werden, oder dass im Nachhinein ein verschwenderischer Umgang mit Ressourcen beobachtet wird, auf die man verzichten musste. Der Sinn hinter den Einsparungen muss deshalb klar verdeutlicht und die Einsparungen aus eigener Motivation heraus verfolgt werden.
Dies benötigt Wissen über den Klimawandel, die Zusammenhänge und die Auswirkungen, die wir als Individuen und Kollektive auf das Weltklima haben. Und hier kommt Glacier ins Spiel. Glacier hat es sich zur Aufgabe gemacht, Klimabewusstsein in die DNA eines jeden Unternehmens zu bringen, indem Climate Education für die Mitarbeiter*innen angeboten wird und diese so zu unternehmensinternen Klima-Expert*innen werden. CO2 Emissionen zu reduzieren ist in jedem Arbeitssektor möglich, beginnt beim Individuum und kann bereits bei der Entscheidung, wie man in die Arbeit kommt, verfolgt werden.