Blog: Weihnachten

„Grüne“ statt weiße Weihnachten

Weihnachten ist die Zeit des Jahres, in der wir Menschen am meisten konsumieren – und damit eine Menge CO₂ ausstoßen. Auch für Unternehmen ist Weihnachten von großer Bedeutung. Mit unseren Tipps feiert ihr nachhaltiger.

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team foto camille reynaud (square)

Camille Reynaud

Climate Intelligence Expertin

Die dritte Kerze am Adventskranz brennt und damit befinden wir uns mitten in der Weihnachtszeit – der Zeit des Jahres, in der wir Menschen am meisten konsumieren. Jede und jeder Deutsche stößt zu Weihnachten durchschnittlich 338 Kilogramm CO2 aus. Ihr Fußabdruck erreicht sogar bis zu zwei Tonnen, rechnet man Beleuchtung, Geschenke, Weihnachtsmenü und die Flüge nach Hause fürs Fest mit den Liebsten dazu. Damit können die Emissionen der Weihnachtsfeiertage bis zu 15% eines durchschnittlichen jährlichen CO2-Fußabdrucks ausmachen.

So feiern Unternehmen nachhaltiger

Aber auch für Unternehmen hat Weihnachten große Bedeutung. Geschenke für Mitarbeiter*innen und Kunden, Weihnachtsessen und -feiern, geschmückte Büros – die Weihnachtszeit hat einen großen Anteil an den Emissionen von Organisationen. Die gute Nachricht: Es geht auch nachhaltiger!

Es ist allerdings nicht leicht, sich als Unternehmen einen Überblick darüber zu verschaffen, wie sich die in der Weihnachtszeit verursachten Treibhausgasemissionen reduzieren lassen. Wir haben daher Tipps und Maßnahmen für eine nachhaltigere Weihnachtszeit zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Mahlzeit ohne Reue: Nachhaltig schmeckt

Die Lebensmittelproduktion ist einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Weltweit ist sie für ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um die Umweltauswirkung von Lebensmitteln zu verringern, ist der Umstieg auf pflanzliche Lebensmittel unumgänglich. Streichen wir tierische Produkte von unserem Speiseplan, können wir den jährlichen CO2-Ausstoß des Lebensmittelsektors halbieren.

Der Umstieg auf eine pflanzliche Ernährung ist eine Maßnahme für jeden Tag, die hilft unseren CO2-Fußabdruck zu verringern. Besonders wichtig wird sie aber in der Weihnachtszeit, in der traditionell viele Rezepte mit Fleisch zubereitet werden. Aber auch die Lebensmittelverschwendung nimmt rund um Weihnachten zu. Ein Drittel der weltweiten Lebensmittel werden jedes Jahr verschwendet. In Österreich steigt dieser Wert in der Weihnachtszeit um 20%.

So geht’s:

  • Vegetarisches oder pflanzliches Weihnachtsmenü: Wird das Weihnachtsmenü im Unternehmen gekocht? Dann bietet doch ein veganes oder vegetarisches Menü als Alternative an, mit biologischen, saisonalen und lokalen Produkten. Wollt ihr euer Essen lieber bestellen, stehen euch einige nachhaltige Lieferdienste in Österreich und Deutschland zur Verfügung: Rita Bringt’s, Markta oder Etepetete um ein paar Beispiele zu nennen.
  • Lebensmittelplanung: Zu Weihnachten landen viele Lebensmittel im Müll. Im ersten Schritt gilt es also Lebensmittelbestellungen und -einkäufe zu optimieren.
  • Verwaltet Lebensmittelabfälle: Trotz guter Planung können Lebensmittel übrig bleiben. Werft sie wenn möglich nicht weg. Spendet sie stattdessen an Mitarbeiter*innen oder führt ein Foodsharing-System ein.
  • Nutzt Komposteimer: Führt Komposteimer für eure Bioabfälle ein und haltet Mitarbeiter*innen an, ihren Abfall zu trennen. Damit vermeidet ihr, dass Speisereste im normalen Müll landen. Diese Lösungen vereinfachen die Kompostierung: wormsystems, Komposter und Damn Plastic.
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Die "besseren" Geschenke für Mitarbeiter*innen und Kund*innen

Qualität vor Quantität, das gilt auch beim Schenken. Schließlich bekommt jeder siebte Europäer materielle Geschenke, die er nicht braucht. Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter*innen und Kunden sind eine nette Geste. Wenn ihr diese unbedingt beschenken wollt stellt zumindest sicher, dass die Geschenke auch wirklich nützlich sind. Außerdem wird beim Verpacken von Sachgeschenken meist eine große Menge an Geschenkpapier benötigt. Allein in Wien werden in der Weihnachtswoche rund 300 Tonnen Papier weggeworfen.

So geht’s:

  • Verschenkt Erlebnisse: Nicht-materielle Geschenke verursachen weniger Abfall und werden gerne genutzt. Schlagt zwei Fliegen mit einer Klappe, indem ihr einen Workshop oder eine Schulung zum Thema Klimaschutz oder anderen für euer Unternehmen relevanten Themen verschenkt. So schärft ihr das Bewusstsein im Unternehmen und das eurer Stakeholder.
  • Verschenkt Gebrauchtes oder Selbstgemachtes: Bereits gelesene Bücher, selbstgemachte Kerzen, Teemischungen, Marmeladen oder Säfte sind etwas mit denen du Kolleg*innen und deinen Liebsten eine große Freude bereiten kannst. Auch willhaben, refurbed und andere virtuelle Marktplätze eignen sich bestens, um Produkten ein zweites Leben zu geben.
  • Spendet als Geschenk: Unterstützt ganz einfach Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und spendet im Namen der Beschenkten Geld an eine Umweltorganisation.
  • Setzt auf nachhaltige Marken: Nicht-materielle Geschenke sind umweltfreundlicher. Möchtet ihr dennoch Materielles verschenken, solltet ihr zu gebrauchten Geschenken bzw. zu nachhaltigen und lokalen Marken greifen. Diese Produkte und Anbieter*innen unterstützen euch beim Kauf nachhaltiger Geschenke: Sunnybag, Waterdrop, Das Merch, Soulbottles,...
  • Vermeidet Geschenkpapier: Recycelbares Papier ist eine gute Alternative zum klassischen Geschenkpapier. Außerdem kann sich auch eine alte Zeitung als alternatives Geschenkpapier eignen. Achtung: Klebeband und Glitzer machen das Recycling von Geschenkpapier fast unmöglich!
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It’s beginning to look a lot like christmas… Dank nachhaltiger Deko!

Ein geschmückter Weihnachtsbaum, funkelnde Lichterketten, festliche Deko – all das sorgt für Weihnachtsstimmung im Unternehmen. Achtet beim Schmücken eures Büros aber unbedingt darauf, welche Weihnachtsdekoration ihr verwendet!

So geht’s:

  • Wählt den Weihnachtsbaum mit Bedacht: Jedes Jahr werden in Deutschland rund 30 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Entscheidet ihr euch für einen natürlichen Baum, dann achtet darauf, dass er nach Weihnachten recycelt oder sogar verpflanzt werden kann. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Weihnachtsbaum für die Weihnachtszeit zu mieten und sich um die Abholung und Verpflanzung zu kümmern. Überlegt ihr, einen künstlichen Baum zu kaufen, solltet ihr sicher sein, dass ihr ihn mindestens zwölf Jahre lang verwendet. Denn der CO2-Fußabdruck eines künstlichen Baumes ist 12 Mal höher als der eines natürlichen, der anschließend als Brennholz verbrannt wird.
  • Verwendet die Dekoration wieder: Kauft nicht jedes Jahr neue Deko, sondern verwendet sie wieder. Eine andere Idee ist es, den Baumschmuck selbst zu basteln. Im Internet gibt es viele Anleitungen zum Selbermachen – die ideale Teambuilding-Aktivität!
  • Denkt an die Beleuchtung: Verwendet für eure Weihnachtsdekoration LED-Lampen. Sie sind um 75 % effizienter als Glühbirnen. Bedenkt: Wer Energie spart, vermeidet Treibhausgasemissionen!
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Wir hoffen diese Tipps helfen euch dabei, die Weihnachtszeit in eurem Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Habt ihr Fragen oder braucht ihr Hilfe bei der Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen, ist Glacier für euch da! Setzt euch hier mit uns in Verbindung oder kontaktiert uns unter hello@glacier.eco

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