Kurseinblick: Persönlicher und Betrieblicher CO2-Fußabdruck

Hand in Hand einen kleineren CO2-Fußabdruck

CO2 Fußabdruck
Glacier Teamfotos Wien Studio Matphoto34of118

Julia Widmann

Content Marketing Managerin

Rindfleisch oder Tofu. Brandneu oder Second Hand. Auto oder Fahrrad: Unsere täglichen Entscheidungen beeinflussen unseren CO2-Fußabdruck, im Englischen Carbon Footprint genannt. Er misst die Menge an Emissionen, die Personen oder Unternehmen durch ihr Verhalten verursachen. Wie er berechnet wird, und welche Reduktionsmöglichkeiten es gibt, erläutern wir hier genauer.

Wir alle haben Nachholbedarf, und die Zeit dafür ist jetzt

Nur wenn ich weiß, in welchen Bereichen ich wie viele Emissionen ausstoße, kann ich Maßnahmen setzen, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die durchschnittliche Emissionsmenge variiert je nach Region stark. So verursachen Menschen in Europa im Schnitt 8 t CO2e (CO2-Äquivalente) pro Jahr. In den USA sind es 14,4 t CO2e, in China 7,6 t CO2e und in Afrika dagegen nur 1 t CO2e pro Einwohner*in.

Unsere persönlichen CO2-Fußabdrücke in Richtung Klimaziele

Diese Zahlen zeigen, dass die weltweiten Klimaziele noch lange nicht erreicht sind. Mit dem Pariser Abkommen von 2015 haben sich 195 Vertragspartner dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen.

Bricht man diese Klimaziele auf den einzelnen Menschen herunter, dürfte jede*r Einzelne nur mehr 2 t CO2e pro Jahr verursachen. Zeit also, jetzt Verantwortung zu übernehmen, indem wir unseren CO2-Fußabdruck messen und anschließend reduzieren.

Der betriebliche CO2-Fußabdruck

Die Wirtschaft ist der wesentliche Treiber für den Klimawandel. Tatsächlich verantworten nur hundert Unternehmen 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.

Neben dem persönlichen ist daher auch der betriebliche CO2-Fußabdruck zentral. Er dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern hat auch wirtschaftliche Vorteile.

Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen messen und darüber berichten...

  • sind besser auf die immer strengeren gesetzlichen Vorschriften vorbereitet
  • machen sich für Investor*innen und Kund*innen attraktiver
  • sichern sich finanzielle Vorteile, etwa durch den Einsatz energieeffizienter Technologie

Egal ob betrieblicher oder persönlicher Fußabdruck: Wir zeigen euch, wie ihr eure Emissionen berechnen könnt und geben euch Reduktionsmaßnahmen mit auf den Weg. Los geht’s!

Reduktion CO2 Fußabdruck

So berechnest du deinen CO2-Fußabdruck

Ohne sie lässt sich kein ökologischer Fußabdruck berechnen: Daten. Für den persönlichen Fußabdruck sind die notwendigen Daten vergleichsweise schnell gesammelt. CO2-Rechner können helfen.

Persönliche Berechnung:

Hier spielen

  • die Wohnsituation
  • zurückgelegte Reisekilometer
  • das Ernährungs- und Konsumverhalten

eine Rolle. Emissionen stammen primär aus den Kategorien Mobilität, Ernährung, Abfall, Ressourcen und Energie.

Betriebliche Berechnung:

In Unternehmen müssen deutlich mehr Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen herangezogen werden. Schließlich berücksichtigt der Corporate Carbon Footprint alle Emissionen, die mit betrieblichen Aktivitäten verbunden sind.

Um die Messung und Überwachung der Treibhausgase zu vereinheitlichen, können Unternehmen auf zwei international anerkannte Standards zurückgreifen:

Beide liefern klare Vorgaben und Richtlinien und stellen sicher, dass die Daten der Treibhausgasbilanzen vergleichbar und verlässlich sind.

Scope Emissionen

Emissionen werden in die Kategorien Scope 1, 2 und 3 unterteilt.

Scope Emissionen
  • Scope-1-Emissionen

werden direkt im Unternehmen verursacht und kontrolliert (z. B. unternehmenseigene Lieferfahrzeuge).

  • Scope-2-Emissionen

entstehen durch Zukauf von Strom, Wärme, Dampf und Kühlung (z. B. Beleuchtung der Fabriksgebäude).

  • Scope-3-Emissionen

sind dagegen indirekte Emissionen. Darunter fallen vorgelagerte (zugekaufte Waren und Dienstleistungen) und nachgelagerte Emissionen (entstehen bei der Nutzung und Entsorgung der Produkte).

Beginne im Kleinen, bewirke Großes

Nach der Datensammlung, der Emissionsberechnung und der Scope-Klassifizierung können Unternehmen in einem vierten Schritt ihre Emissionen überwachen – und reduzieren. Viele Reduktionsmaßnahmen lassen sich sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen umsetzen. Eine Auswahl findest du hier:

Mobilität:

Nutze öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder Elektrofahrzeuge oder gehe zu Fuß. Vermeide Flugreisen und ziehe wann immer möglich Videokonferenzen oder Telefonate Dienstreisen vor.

Energieeffizienz:

Verwende energieeffiziente Geräte und effiziente Beleuchtung. Vermeide den Standby-Modus und schalte Geräte aus, wann immer du sie nicht brauchst.

Papierverbrauch:

Spare Papier, indem du Dokumente digital erstellst und verwaltest. Drucke beidseitig und schwarz-weiß und verwende recyceltes Papier.

Mülltrennung und Recycling:

Trenne Müll richtig und recycle Produkte, um die Abfallmenge zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

Mehrweg statt Einweg:

Vermeide Einwegprodukte wie Einweggeschirr oder Papierservietten und nutze wiederverwendbare Alternativen.

Mehr zu Klimaschutz-Maßnahmen im Unternehmen findest du in unserem Blogbeitrag zu "Green Office"

Mit diesen Reduktionsmaßnahmen setzt du wirkungsvolle Schritte, um deinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Wir haben aber noch einen wichtigen Tipp!

Sprich mit Familie, Freund*innen oder Kolleg*innen über Klimaschutz. Das allein kann Großes bewirken, denn Studien haben gezeigt: Häufigeres Sprechen über das Thema führt dazu, dass das Bewusstsein für die Problematik steigt. Sei also ein Vorbild, teile dein Wissen und bilde dich weiter.

Gemeinsam den Fußabdruck verkleinern!

Wir alle können durch unsere täglichen Entscheidungen CO2-Emissionen reduzieren. In unserer Glacier Climate Aademy zeigen dir, wie auch du einen Beitrag leistest.

Hier geht's zu mehr Klimaschutz-Wissen!

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