Kurseinblick: Green Office

Green Office: So gelingt Klimaschutz am Arbeitsplatz

Green Office Cover
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Julia Widmann

Content Marketing Managerin

Klimaschutz am Arbeitsplatz geht ganz einfach. Mit diesen verblüffenden Fakten und simplen Maßnahmen verbesserst du die CO2-Bilanz deines Unternehmens – und setzt die ersten Schritte in Richtung Green Office.

Klimaschutz vom Privaten ins Berufliche

Wir trennen unseren Müll, kochen vegetarisch und heizen effizient: In den eigenen vier Wänden geben wir dem Klima zuliebe unser Bestes. Und am Arbeitsplatz? Hier verbringen wir schließlich rund 200 Tage im Jahr, also fast zwei Drittel unserer Zeit – ein Erwerbsleben lang.

Unser Arbeitsalltag hat demnach großen Einfluss auf das Klima. Handeln wir auch im Büro klimabewusster, lassen sich pro Mitarbeiter*in durchschnittlich 3,6 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Grund genug, unsere Gewohnheiten umzustellen und unseren Arbeitsplatz zum Green Office zu machen.

Doch was bedeutet "Grünes Büro" überhaupt?

Green Office ist die Definition für einen nachhaltigen Arbeitsplatz, der die klimafreundliche und sozial verträgliche Entwicklung fördert. Ein „Grünes Büro“ bedeutet damit weit mehr, als erneuerbare Energie oder nachhaltige Baumaterialien zu nutzen. Ziel ist es, die Arbeitskultur zu verbessern, die Produktivität zu steigern und arbeitsbedingte Erkrankungen zu verringern. Und wie überall wenn es um den Klimaschutz geht, sind es die Menschen, die diese Veränderung herbeiführen können. Ein Green Office braucht also Mitarbeiter*innen, die ihre Gewohnheiten nachhaltig klimabewusster gestalten.

5 einfache Maßnahmen für deinen Weg zum Green Office

Das geht am besten dort, wo die Belegschaft die meisten Ressourcen verbraucht. In deutschen Unternehmen sind das die Bereiche Mobilität, Energie, Abfall und Ernährung. Sie sind die größten Hebel wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu reduzieren und es Schritt für Schritt zum Green Office zu gestalten.

CO Emissionen nach Bereich

Weil uns Menschen Veränderung aber schwer fällt und oft viel Zeit braucht, wollen wir dir den Start in Richtung Green Office so einfach wie möglich machen. Wir haben fünf Maßnahmen für dich zusammengestellt, die du sofort umsetzen kannst. Also Schluss mit faulen Ausreden und los geht’s.

1. Pendeln einmal anders.

Der Straßenverkehr ist für einen immer größeren Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Betrug sein Anteil in der EU 1990 noch 17 %, waren es 2020 schon 29 %. Die Wahl des Transportmittels ist dabei wesentlich. Ein Auto mit Verbrennungsmotor verbraucht 1,93 kg CO2-Äquivalent auf 10 Kilometer, die U-Bahn im Vergleich nur 0,025 CO2e. Überdenken wir unser Pendelverhalten, können wir also viel bewirken.

CO2 Auto vs Zug

Du fährst täglich mit dem Auto zur Arbeit? Lege zum Start einen autofreien Tag in der Woche ein und steige auf Fahrrad oder Öffis um. Sollte das nicht möglich sein, bilde eine Fahrgemeinschaft. In einem Pkw fahren im Schnitt nur 1,5 Personen. Jede Fahrgemeinschaft verringert also den Treibstoffverbrauch.

Übrigens: Auch fürs Radfahren gibt es Kilometergeld. Für Dienstfahrten mit dem privaten Fahrrad oder E-Bike können in Deutschland und Österreich zwischen 30 und 38 Cent pro Kilometer abgerechnet bzw. steuerlich geltend gemacht werden.

2. Kleinvieh macht auch Mist.

Wie du mit wenig viel bewirken kannst, zeigt sich beim Thema Energie. Elektrogeräte wie Bildschirm oder Laptop haben einen erheblichen Energieverbrauch. Schalte sie am Ende eines Arbeitstages aus, anstatt sie in den Standby-Modus zu setzen. Denn der verursacht bis zu 10 % der Stromkosten in Unternehmen. Ähnlich ist es mit der Helligkeit der Bildschirme. Reduzierst du sie von 100 % auf 70 %, spart das bis zu 20 % Energie.


3. Weniger ist mehr.

Jede versendete E-Mail verursacht Treibhausgas, denn die dafür benötigten Server brauchen Strom. Bei der Flut an Nachrichten, die wir täglich verschicken, fällt das ordentlich ins Gewicht. Das zeigt dieses Beispiel eindrucksvoll: In Großbritannien leben 33 Millionen Beschäftigte. Würden sie täglich zwei E-Mails weniger verschicken, könnte das Land aufs Jahr gerechnet etwa 7.000 Tonnen CO2 einsparen. Das ist so viel wie 35.000 Economy Flüge von London nach Madrid ausstoßen.

Überlege dir also genau, welche E-Mails wirklich wichtig sind und setze nur relevante Personen in Kopie. Sieh dir auch an, zu welchen Newslettern du angemeldet bist und überlege, welche du getrost abbestellen kannst.

4. Drucken mit Köpfchen.

Ein Viertel aller Dokumente landen fünf Minuten nach dem Druck im Müll. Reduziere deinen Papierverbrauch, indem du nur das druckst, was du wirklich benötigst. Verwende recyceltes Papier und drucke wenn möglich in schwarz-weiß und beidseitig. Passe dafür deine Standard-Druckeinstellungen an.

5. Regional, bio oder doch saisonal?

Ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen fällt auf den Ernährungssektor. In Österreich machen Lebensmittel 23 % des CO2-Fußabdrucks aus. Ein Bereich mit viel Potenzial also. Nutzen können wir das, indem wir auch im Büro Fleisch öfter durch pflanzliche Lebensmittel ersetzen, Abfälle und Lebensmittelverschwendung reduzieren und nachhaltige Landwirtschaft unterstützen – also bio, regional oder saisonal einkaufen.

CO2 Fleisch vs vegan

Aber was ist jetzt besser, die Bio-Tomate aus Spanien oder der konventionelle österreichische Paradeiser? Die Antwort: Es kommt auf das Produkt an. Das Gewächshaus, in dem Tomaten hierzulande herangezogen werden, verbraucht für das ganzjährige Heizen sehr viel Energie. Dagegen fällt der Transport der Bio-Tomate aus Spanien kaum ins Gewicht. Nur im Sommer ist der CO2-Fußabdruck der österreichischen Tomate kleiner. Als Faustregel gilt: Bio vor saisonal, saisonal vor regional. Bio-Produkte verzichten auf Pestizide und schützen damit die Biodiversität. Noch dazu sind sie besser für unsere Gesundheit.

Jetzt bist du dran: Komm ins Tun und vergrößere deinen Impact!

Fünf Tipps, fünf Möglichkeiten für deine ersten Schritte zum Green Office. Du entscheidest, womit du beginnst: Lässt du dein Auto öfter einmal stehen, reduzierst du die Helligkeit deines Bildschirms oder legst du heute einen Veggie-Tag ein? Egal was es ist, es geht darum, ins Tun zu kommen.

Und dazu haben wir noch einen Tipp: Veränderung fällt einfacher, wenn andere sie mittragen. Motiviere Kolleg*innen, sich dir anzuschließen und vergrößert damit den Spaß an der Sache – und natürlich euren Impact im Unternehmen. Teile etwa diesen Beitrag mit anderen oder sprich unsere Tipps zum Green Office in der Mittagspause, in der Kaffeeeküche oder beim Networking-Event an. Los geht’s!

Weiter zur Climate Academy!

Wenn du den Weg zum Green Office weiter gehen und mehr klimafreundliche Maßnahmen für dein Unternehmen kennenlernen möchtest, dann melde dich zur Climate Academy an!

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